Afrikanische Tierräume

ISBN 978-3-89645-902-2

Afrikanische Tierräume

Historische Verortungen

Edited by: Winfried Speitkamp, Stephanie Zehnle. With an introduction by: Winfried Speitkamp, Stephanie Zehnle. With contributions by: Florian Kerschbaumer, Manuela Kirberg, Ulrike Kirchberger, Luregn Lenggenhager, Christina May, Johann Reißer, Felix Schürmann, Sandra Swart, Stephanie Zehnle.

Series: TIAS Topics in Interdisciplinary African Studies Volume 32

2014
194 pp.
Text language(s): German, English
Format: 160 x 240 mm
620 g
Hardcover
€ 39.80

Africa is popularly considered as a continent of animals. Whether on safaris, in fables or in zoos: everywhere spaces were imagined and constructed as African spaces. The surveying and mapping of Africa on the basis of its ani­mals was a global phenomenon. Travels, co­lonialism and international trade disseminated narratives africanized animals all over the world and contributed to their popularity. These images continue to shape the ex­ternal as well as the internal perception of the continent and the dealing with its animals.

The present volume questions the relation of African spaces and African animals drawing on current research on the history of the 19th and 20th century. For this pur­pose it combines approaches of global and colonial history, literary studies and cul­tural anthropology with concepts of the field of Human-Animal Studies. It demon­strates how African animal spaces are imagined and constructed in Africa as well as on a transcontinental level.

CONTENTS

Winfried Speitkamp / Stephanie Zehnle: Afrikanische Tierräume – Einleitung

Manuela Kirberg: Repräsentationen von Tier-Mensch-Raum in ostafrikanischen Oraturen

Felix Schürmann: Die Wale, ihre Jäger und der Strand von Annobón

Florian Kerschbaumer: Menschenschlinger, Jonasfisch, Kapitalist – Die Rolle des Haies im transatlantischen Sklavenhandel aus Sicht deutschsprachiger Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts

Stephanie Zehnle: Leoparden, Leopardenmänner – Grenzüberschreitungen in Raum und Spezies

Sandra Swart: Lucas’s Story – The Invention of the South African Baboon Boy

Ulrike Kirchberger: Imagined Spaces? Maßnahmen zum Wildschutz in Deutsch-Ostafrika, 1890–1914

Luregn Lenggenhager: Naturraum erschaffen – Tiere, Karten und Räume im Nordosten Namibias

Christina May: Künstliche Savannen – Afrikanisch thematisierte Landschaften in zoologischen Gärten seit 1900

Johann Reißer: Hagenbeck in Kafkas Manege – Vom Mensch-, Tier- und Text-Werden in Schau- und Erzählräumen der deutschen Kolonialzeit

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Reviews

In den Tierstudien ist es überflüssig, die Relevanz von Animal Studies in allen akademischen Disziplinen zu betonen. Wie sehr sich das Forschungsfeld etabliert hat, zeigen zahlreiche Projekte, Journals, Bücher und Konferenzen. Inzwischen ist es sogar möglich, einen ganzen Band mit Aufsätzen herauszugeben, die sich ausschließlich mit dem afrikanischen Kontinent und hier mit Fragen des Raumes befassen – dies allerdings im weitesten Sinne, denn es geht um Erzählräume der deutschen Kolonialzeit (Johann Reißer), um imaginierte Wildschutzräume in Ostafrika (Ulrike Kirchberger) oder durch Karten geschaffene Naturräume im südlichen Afrika (Luregn Lenggenhager), aber auch um die Repräsentation von Räumen etwa in ostafrikanischen Oraturen (Manuela Kirberg) und in europäischen Zoos (Christina May) oder um Grenzüberschreitungen „in Raum und Spezies“ anhand von Leopardenmännern (Stefanie Zehnle). Zwei Texte handeln, eher ungewohnt für Tiergeschichte, vom Meer und seinen Bewohnern. Florian Kerschbaumer schreibt zum Zusammenhang von Haien und Sklavenhandel und Felix Schürmann zur Interaktion von Walen, Walfängern und den Bewohner[n] einer Insel im Golf von Guinea. Dass es sich vornehmlich um Dissertationen und Postdoc-Projekte aus unterschiedlichen Disziplinen handelt, belegt einmal mehr die Selbstverständlichkeit, mit der Tiere heute im Mittelpunkt neuer Forschung stehen. Mit Sandra Swart konnte zudem eine renommierte südafrikanische Historikerin gewonnen werden, die in ihrem Text die südafrikanische Legende vom „Baboon Boy“ analysiert. Der vorliegende Sammelband möchte afrikanische Tierräume historisch verorten und vereint neun sehr interessante und lesenswerte Aufsätze.

Gesine Krüger in Tierstudien, 06/2014, 157-159

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